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Gehegegründung – richtig starten

Die Farmwildhaltung hat sich als extensive Alternative für problematische Grünlandstandorte gut bewährt und wird in Zukunft mehr Bedeutung bekommen.

Farmwild ist Wild, das im landwirtschaftlichen Gehege gehalten wird

Die Farmwildhaltung hat sich in den letzten Jahren zu einer ernst zu nehmenden Alternative für extensive Grünlandstandorte entwickelt. Etwa 600 Betriebe in der Steiermark bewirtschaften damit ca. 6.000 ha und halten etwa 12.000 Stück Farmwild. Die Frage nach der Eignung und Wirtschaftlichkeit dieser Alternative beschäftigt viele Betriebsführer.

Ideal für problematische Flächen

Die Farmwildhaltung ist dann interessant, wenn Flächen maschinell nur schwer zu bearbeiten sind und der Betriebsführer nach Möglichkeiten sucht, die Flächen offen zu halten und zu bewirtschaften. Es können auch kleinere Flächen (ab 1 ha) eingezäunt und mit Farmwild bestückt werden. Besonders für kleinere Flächen, die auch sehr steil sein können, ist das eine mögliche Nutzungsform.

Geringe Anforderungen an den Standort

Farmwild stellt grundsätzlich wenig Ansprüche an den Standort. Die Anforderungen variieren aber je nach Wildart. So ist für Muffelwild ein harter, steiniger Boden ideal; Damwild liebt mattenartige Weideflächen. Wichtig ist, dass die Bestockung der Flächen ideal ist – das heißt, der Tierbestand muss an das Futterangebot angepaßt werden. Im Frühsommer (Mai und Juni) wächst eher zuviel Gras, während ab dem Spätsommer sehr oft zuwenig Gras nachwächst. Das Farmwild braucht einen Unterstand. Das Bundestierschutzgesetz schreibt eine Mindestunterstandsfläche von 5% der Gehegefläche vor. Dazu werden Randbereiche von Wäldern oder Baumgruppen an Bächen mit eingezäunt. Die Versorgung mit hygienisch einwandfreiem und frischem Wasser ist wichtig, um Verwurmungen und Krankheiten zu vermeiden. Der Zaun muss so errichtet sein, dass sich die Tiere nicht verletzten können und sicher verwahrt sind.

Geringer Aufwand in der Haltung

Abgesehen von der Errichtung des Zaunes, ist die Farmwildhaltung eine kostenextensive Wirtschaftsform. Es werden die Ausgaben massiv reduziert. Die Tiere ernähren sich etwa 8 bis 10 Monate im Jahr vom Grundfutter im Gehege. Die Zufütterung ist bei abgegrasten Weiden und bei Schnee notwendig. Zugefüttert wird Heu in Raufen und Grassilage. Farmwild verträgt eine intensive Fütterung – wie alle Wildarten – nicht gut. Es sollte Salz angeboten werden und einmal jährlich sollte eine Kotprobe durchgeführt werden, um die Notwendigkeit einer Entwurmung festzustellen.

Erlös entscheidet über den Betriebserfolg

Niedrige Großhandelspreise für Farmwild haben viele Gehegebetreiber in die Direktvermarktung an Konsumenten und Wirte geführt. Damit lassen sich recht gute Preise erzielen und der Betriebszweig Farmwild trägt zum Betriebseinkommen bei. Entscheidend sind heute die erzielbaren Fleischpreise, weil der Boom in Richtung Verkauf von Zuchtwild verflogen ist. In der Direktvermarktung und Veredelung über Würste liegt Potential, aber auch der Absatz über die Gastronomie und Hotels kann gute Erlöse bringen.

Schlachten statt Jagen

Farmwild wird nicht gejagt, es wird geschlachtet. Farmwild unterliegt im Gehege der landwirtschaftlichen Nutzung und nicht der jagdlichen. Das Schlachten der Tiere im Gehege ist erlaubt, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Als Farmwildhalter ist der Betrieb Lebensmittelunternehmer und für die einwandfreie Schlachtung und Zerlegung verantwortlich. Farmwild unterliegt der Lebend- und der Fleischuntersuchung. Farmwild muss also im Gehege vor dem Schlachten (Töten) beschaut werden und auch das Wildfleisch muss am Schlachtkörper mit den Innereien beschaut werden.

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Kontakt

Landwirtschaftskammer Steiermark / Verband landwirtschaftlicher Wildtierhalter in der Steiermark

ZHdn. DI Rudolf Grabner

Hamerlinggasse 3, 8010 Graz, Tel.: 0316 8050 1424, E-Mail: rudolf.grabner@lk-stmk.at

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